Der Samstag…

…oder auch einfach nur ARGH!

Mein Tag beginnt für thailändische Verhältnisse echt gut – ein Trupp von drei Thais steht nicht wie angekündigt Nachmittag, sondern schon um halb zehn Morgens auf der Matte – um meine Bambusjalousien anzubasteln. Da freu ich mich natürlich tierisch – heisst ich hab den Nachmittag Zeit für andere lustige Sachen.

Nach einer knappen Stunde hängen die Jalousien, ich lege eine Runde Morgenyoga ein – und als ich danach meine grosse Zwischentür öffnen will, um noch ein wenig durchzulüften, ist sämtliche Entspannung vom Yoga dahin und ich altere binnen 2 Sekunden um gefühlte drei Jahre, als ein Gekko auf mich fällt (Remember: das erste was man Wahr nimmt, ist etwas dickes Schwarzes auf der Schulter). Nach dem ersten Schreck konnte ich aber herzhaft lachen 🙂

Zum Frühstück dann noch schnell das Netbook angeschmissen – was aber nur solange ging, bis ich merkte, dass die kleinen, winzigen, roten Piss-Ameisen auf einmal immer mehr werden – und davor, dass mein Netbook implodiert weil eins dieser blöden Viecher auf irgend ner Platine verschmort, graut es mir schon länger – da is Obacht angesagt 🙂

Also Netty schnell ausgemacht und entameist und erstmal kaltgestellt.

Gut, dann also auf zu einer spritzigen Spritztour durch die Berge denk ich mir – war auch echt eine super Tour, Pu und Bike wieder grad so den Berg hochgeschrabbt…phantastische Ausblicke waren der Dank, tolles Grün, und ein Casa Abbandona hab ich auch noch gefunden (leerstehende Bauruine) – wollte da aber a) nicht in FlipFlops und b) alleine rummturnen. Irgendwo auf einem Hügel hab ich in einem Baumstam eine riesiges Röhrengespinst einer Spinne gesehen… und vor lauter Neugier wer da wohnt hab ich das Ding mit einem Stöckchen ausgegraben, aber leider keinen Bewohner gefunden – merkt euch schon jetzt – KARMA vergisst nie!

Als ich mich wieder auf mein Bike schwingen will, um die Runterreise vom Berg anzutreten stell ich fest, dass der hintere Reifen arg plättlich aussieht.

Trotz holpern und schleichen hab ich es dann aber runter nach Nathon geschafft, wo Honda mir prompt erzählte, Werkzeug zum flicken haben sie nicht, aber nen neuen Reifen für 1500 Bhat – hehe bei meinem Gesichtsausdruck kam dann gleich die Empfehlung für den Autoboy gegenüber, der hat mir den Reifen dann für 80 Bhat flicken können 🙂

Nach einem kurzen Badestop in Maenam auf dem Heimweg dacht ich mir nun nehm ich mal Chaweng in Angriff. Also schick gemacht, das Zimmer mit meinen Habseligkeiten abgeschlossen und losgedüst.

Ca. 100m vor einer roten Ampel in Maenam bemerke ich, wie etwas unglaublich grosses und achtbeiniges an meinem Lenker entlanghuscht.

Im ersten Bruchteil einer Sekunde hat mein Hirn ganz kurz überlegt „Halluzination“ … im nächsten haben meine Augen realisiert wie dieses Riesenvieh von Spinne von hinten auf einmal über meinen Lenker schiesst, erst hoch zur linken (meiner Bremshand!) und dann über die Weg (als ich sie auf meinem Handrücken spürte wusste ich, sie ist echt!) einmal quer über den Lenker AUF meine rechte Hand!

Ich weiss ich habe es irgendwie geschafft, nicht vollends die Kontrolle übers Bike zu verlieren, mir müssen tausend Dinge gleichzeitig durch den Kopf geschossen sein! Als sie auf meiner rechten Hand war habe ich sie dann runtergeschüttelt – aber natürlich Panik – is sie weg oder galloppiert sie mir nun von hinten über den Rücken oder schiesst sie mir gleich von unten das Bein hoch – oder is sie nun Weg?

Das umdrehehen und guggen hätte mich dann beinahe Kopf und Kragen gekostet – die rote Ampel samt stehenden Fahrzeugen war ja immer noch da – dank einer beherzten Vollbremsung bin ich 5cm hinter meinem Vordermann zum stehen gekommen und dann erstmal sofort raus als es wieder die Möglichkeit gab, mich an den Seitenstreifen zu stellen!

KOTZÜBEL ist überhaupt kein Ausdruck für das was ich empfunden habe… zittrig bei einer Fluppe hab ich dann gleich mal bei Facebook posten müssen – geteiltes Leid ist schliesslich halbes Leid! 🙂

Ich sag euch eins, sein Hirn nach so einer Aktion wieder in den Griff zu kriegen ist nicht leicht … und der Körper is eh total hypersensibel – die nächsten zwei Stunden war natürlich alles was ich auf mir gespürt hab ne Spinne 🙂

Der Abendabschluss in Chaweng war genau so, wie ich es erwartet hatte – all those Partypeople are not my people! Ich bin weder Eimersäufer, noch suche eine ich ne süße Thaimaus die ich mir kaufen kann, auf Techno steh ich auch nich – ja was wollte ich eigentlich in Chaweng? Mir meine Vorurteile mal Life bestätigen – das hat auch prima geklappt 😉

Auf dem Heimweg dann noch einen Nachtstopp in Maenam am Strand eingelegt – sternenklarer Himmel, keine Leute und nur das rauschen der Brandung im Sand und das zirpen der Grillen – DAS IST MEINS! 🙂

Ihr denkt das wär genug für heute? Haha nein – einen kleinen hab ich noch! Als ich dann schliesslich heimkomme, will ich mein Bunkerzimmer wieder öffnen – und merke der Schlüssel den ich dafür hab passt nicht 🙂

Aber nach einer kuschligen Nacht in meiner Hängematte konnte mir mein Vermieter grad helfen und hat noch nen passenden Schlüssel…phew 🙂

2 Replies to “Der Samstag…”

  1. Pssst…ich mache mir schon Gedanken über ein neues Wundermittel Namens „SpinnEx“ … einfach auftragen und alle Spinnen halten sich mindestens 2m von einem Entfernt auf oder ergreifen die Flucht… damit könnte ich REICH werden… nur leider machen die Spinnen da nich mit 😉

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